Die Okulare
Sie greifen das Zwischenbild im Tubus ab, vergrößern es um ihren eigenen Faktor und bieten das dadurch entstehende Bild dem Auge an. Der Faktor des Okulars läßt sich auf der dem Auge zugewandten Seite ablesen. Man findet hier Beschriftungen wie 5x, 10x oder 18x, um nur einige zu nennen. Ein einfaches Okular vom Huygens-Typ besteht lediglich aus zwei Linsen und einer dazwischenliegenden Sehfeldblende. In der Sehfeldblende liegt das Zwischenbild sofern das Objektiv, das Okular und die vorgeschriebene mechanische Tubuslänge stimmen.
Einfache Huygens-Okulare (siehe Abb.1) eignen sich nur für achromatische Objektive. Verwendet man andere Objektivtypen, so ergeben sich störende Farbsäume. Für bessere Objektivtypen verwendet man ausschließlich die leistungsfähigeren Kompensationsokulare, die einen komplexeren Aufbau besitzen. Für besondere Ansprüche existieren eine Reihe von Spezialokularen, wie Weitwinkel- oder Großfeldokulare, die einen größeren Teil des Zwischenbildes abbilden, Brillenträgerokulare, wodurch der Sehgeschädigte seine Brille beim Mikroskopieren aufbehalten kann, sowie Okulare mit Meß- oder Fadenkreuzeinrichtungen.
Ein Meßokular (Abb.2) dient dem Ausmessen kleinerer Objekte unter dem Mikroskop. Hierfür muß erst eine Eichung des Okulars erfolgen. Es muß hierfür auf den Objekttisch ein Objektmikrometer aufgelegt werden, um dann mit dem Okularmikrometer die Abstände der Okulareinteilung zu bestimmen.